Die Überfliegerin
Synopses
Es kann passieren, dass man gar nichts merkt, wenn man sie kennen lernt. Kerstin Sauer ist jung, zielstrebig und erfolgreich, mit einem spannenden Beruf. Aber die Staatsanwältin am Landgericht in Frankenthal hat ein Handicap: Sie ist blind, eine heimtückische Augenkrankheit nahm ihr vor 15 Jahren das Augenlicht.
Die Diagnose damals war niederschmetternd, trotzdem beginnt sie Jura zu studieren, will unbedingt Staatsanwältin werden. Justitia ist doch auch blind.
Nach erfolgreichem Abschluss die nächste Odyssee: Sie bewirbt sich lange vergeblich als Staatsanwältin in Rheinland-Pfalz. Ihre Kompetenz wird grundsätzlich angezweifelt, auch wenn das keiner zugibt.
Heute arbeitet sie genauso hart wie ihre sehenden Kollegen. Etwa 1000 Fälle im Jahr. Unterstützt wird sie von einer Volllzeitassistentin. Bei Verhandlungen schildert ihr die Assistentin schon mal optische Eindrücke, obwohl Frau Sauer die meist für verzichtbar hält. Äußeres kann man manipulieren, Stimme nicht. Mit ihrer Urteilskraft und Treffsicherheit verblüfft sie immer wieder Kollegen. Nicht sehen können bedeutet eben nicht nur Verlust. Was sie manchmal bedauert, ist, dass ein jeder Flirt mit den Augen anfängt. Bücher sind für sie das Fenster zur Welt und Kochen ist ihre Leidenschaft. Sie hat viel erreicht, da ist nur noch eins, ein Traum aus Kindertagen, den sie endlich wahr machen will....sich einmal frei wie ein Vogel fühlen.
Filmographische Angaben
Jahr | 2004 |
Land | Deutschland |
Genre | Reportage |
Sendereihe | Mensch Leute |
Dauer | 30 Min. |
Sender | SWR |
Autor | Sigrid Abel |
Regie | Sigrid Abel |